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Erinnerung an einen Malefizprozess

Die Geschichte Kiels ist älter als seine Marine und seine Werften. Sie war schon alt, als hier Hexen brannten.


Obergerichtsprotokoll der Stadt Kiel Nr. 7, 1674-1679 p. 217, not. chart. coaev. © Stadtarchiv Kiel.

Am 25. April 1676 erwähnen die Kieler Stadtprotokolle „ein Metjen nahmens Preetzen“. Es klagt, seine Stiefmutter treibe „gottlose Sachen“ und führe auf den „düstern bergk“. Zwei Monate später werden zwei Hexen verbrannt – die letzten Hexen von Kiel. Es sind Anjes Stiefmutter, Trinke Preetzen, und Trinkes Vater, Hinrich Busch.

Stand die kleine norddeutsche Fördestadt im Bann von Hexenwahn und Hexenjägern? Ganz und gar nicht. Und doch musste es so kommen. Wie es kam, erzählt das Mädchen selbst. Es heißt Anje Preetzen und ist 350 Jahre alt.

Die Erinnerung dieses Mädchens ist aufgeladen mit Bildern des 17. Jahrhunderts: mit barocken Gemälden, Holzdrucken, Kupferstichen und Quellen der Kieler Justiz. EIN METJEN NAHMENS PREETZEN ist Anje Preetzens Geschichte, ein illustriertes Hörspiel, ein Versuch, die Vergangenheit zu Wort kommen zu lassen.

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„Unglaublich, mit welch großer Genauigkeit und Materialfülle Koll seinen Film anreichert.“
(Aus der Urteilsbegründung der Deutschen Film- und Medienbewertung FBW
zur Auszeichnung mit dem Prädikat „besonders wertvoll“.)

Ein Metjen nahmens Preetzen – ein Film von Gerald Koll
Deutschland 2014, 89 Minuten, 16:9, Farbe, HD